DO Malaga
Diese klassische andalusische DO in der Provinz gleichen Namens, Málaga, ist für ihre aus Moscatel und Pedro Ximénez bereiteten Süssweine bekannt, die jahrhundertelang auf der ganzen Welt für Aufsehen sorgten. Zur Wahrung der angestammten Identitätsmerkmale, ohne dabei den jungen Käufergenerationen, die leichtere Weine nachfragen, den Rücken zu kehren, veränderte der Kontrollrat der DO im Jahr 2001 die Statuten von 1933 tiefgreifend und schuf die neue Ursprungsbezeichnung Sierras de Málaga. Diese untersteht demselben Kontrollrat wie die DO Málaga und besitzt dieselbe Ausdehnung.
Die DO Málaga erzeugt nach wie vor ihre traditionellen Süssweine, die eine echte Renaissance erleben, seit sich so bekannte Weinmacher wie Telmo Rodríguez und Jorge Ordónez (in Zusammenarbeit mit dem österreichischen Süssweinspezialisten Alois Kracher) ihrer angenommen und auf sie gesetzt haben. Die DO Sierras de Málaga erzeugt „normale“ Rot- und Weissweine. Die zugelassenen Hauptrebsorten der DO Málaga sind die vor allem an der Küste gepflanzte Moscatel und die vornehmlich auf den Rebflächen im Landesinnern zu findende Pedro Ximénez. In der DO Sierras de Málaga sind abgesehen von den bereits genannten Hauptsorten auch Chardonnay, Macabeo und Sauvignon Blanc (weisse Reben) sowie Romé, Cabernet Sauvignon, Merlot, Syrah und Tempranillo (rote Reben) zugelassen.
Facts
Website des Kontrollrats www.vinomalaga.com
Rebfläche (ha) 1 200 ha
Ø Seehöhe 600 m
Zulässige rote Rebsorten Romé, Cavernet Sauvignon, Merlot, Syrah, Tempranillo
Zulässige weisse Rebsorten DO Málaga: Pedro Ximénez, Moscatel de Alejandría, Moscatel Morisco,
DO Sierras de Málaga: Pedro Ximénez, Moscatel, Chardonnay,
Macabeo, Sauvignon Blanc
Höchsttemperatur Sommer 35°C
Tiefsttemperatur Winter 5°C
Ø Niederschlagsmenge pro Jahr 500-900 mm
Ø Sonnenstunden pro Jahr 3 000 Sonnenstunden
Max. zulässiger Hektarertrag in kg 11 500 kg/ha
Ø Produktionsmenge 42 465 hl
Anzahl Weinkellereien 36
Ø Export (hl) 8 066 hl
Lage, Klima, Geologie
Die Weinberge reichen bis ans Meer und steigen langsam an, je weiter sie ins Landesinnere vorstossen. Obwohl es in der Gegend weitläufige Rebenpflanzungen gibt, ist mit etwa 1 200 Hektar nur ein kleiner Teil zur Erzeugung von DO-Weinen zugelassen. Bei den Boden handelt es sich zumeist um Schwemmland mit einer oberen Karbonatschicht. In Küstennähe sind häufig auch Bestandteile wie Ton, Quarz und Glimmer enthalten. Das Klima erweist sich an der Küste als mediterran, im Hinterland dagegen als kontinental. Dort sind die Weinberge auch starken Frösten ausgesetzt. Die an der Küste gelegene Gegend La Axarquía besitzt ein ganzjährig mildes Klima und einen der niedrigsten Niederschlagsmittelwerte ganz Spaniens. Die sogenannte nördliche Zone auf der Hochebene zeichnet sich dagegen durch extrem heisse und trockene Sommer und kalte Winter aus. Die Niederschläge sind insgesamt die höchsten der Region und beginnen im Allgemeinen im November und Dezember. Die häufig zu grosse Hitze in den Sommermonaten ist immer eine Gefahr für die Reben, selbst wenn sie von Natur aus gut in der Lage sind, dies zu überstehen.
Rebsorten
Die zugelassenen Hauptrebsorten der DO Málaga sind die entlang der Küste und vor allem im westlichen Teil gepflanzte Moscatel und die vornehmlich auf den Rebflächen des Landesinnern zu findende Pedro Ximénez, die im Volksmund als „Pero Ximén“ bezeichnet wird. In der DO Sierras de Málaga sind abgesehen von den bereits genannten Hauptsorten auch Chardonnay, Macabeo und Sauvignon Blanc (für Weissweine) und Romé, Cabernet Sauvignon, Merlot, Syrah und Tempranillo (für Rotweine) zugelassen. Die Pflanzungsdichte pro Hektar liegt zwischen 800 und 5 000 Rebstöcken in freier Einzelpflanzung.
Der Wein
Die meisten Weine der DO Málaga sind Cuvées aus Solera-Weinen, Jahrgangsweinen und kleinen Mengen lange gealterter Weine, die ihnen ihren endgültigen Charakter verleihen. Der Kontrollrat erkennt die folgenden Weintypen an, die aufgrund ihres Alters eingeteilt werden und sowohl mit dem Solera-System erzeugte Weine als auch Einzeljahrgänge umfassen können: Der Málaga Pálido entsteht aus vollkommen fermentierten Trauben und kann ohne längere Alterung verkauft werden. Es handelt sich um einen Wein, der geschmacklich einem trockenen Oloroso ähnelt. Als Málaga Abocado werden Weine bezeichnet, die sechs Monate bis zwei Jahre im Eichenfass altern konnten. Sie können mit einem zusätzlichen Hinweis auf Ausbau im Solera-System und einem Zuckerzusatz während der Fermentierung von mehr als 5 Gramm pro Liter etikettiert werden. Liegt der Zuckerzusatz bei 50 Gramm pro Liter, heisst der Wein Málaga Semiseco. Der Málaga Dulce wird aus rosinierten Trauben und mit einem zugefügten Zuckergehalt von 600 Gramm pro Liter gekeltert. Wird dazu Vorlaufmost verwendet, ist die Bezeichnung Lágrima. Der Pedro Ximénez oder Moscatel wird allein aus den namengebenden Rebsorten gekeltert. Der Málaga Noble entspricht dem gewöhnlichen Málaga, jedoch mit zwei bis drei Jahren Fassausbau. Der Málaga Transañejo muss mehr als fünf Jahre im Fass verbracht haben. Das Weinetikett kann einen Hinweis auf die Farbe des Weins geben: weiss, golden, rotgolden, dunkel oder schwarz. Dunkle Weine können mit Zuckercouleur gefärbt werden. Einige Weine erhalten die Bezeichnung Crema oder Pajarete (halbsüss). Die DO Sierras de Málaga erzeugt laut dem Kontrollrat zwei Arten Weine: „Zum einen blassgelbe Weissweine mit dem typischen Sortenaroma, elegant und sauber, im Mund fruchtig, frisch und mit leichter Säure. Die Rotweine sind körperreich, gut strukturiert und mit deutlich mineralischen Geschmacksnoten und Aromen, die an das Terroir erinnern.“